Dynamische Stromtarife: Definition, Vorteile und Voraussetzungen

Ein dynamischer Stromtarif unterstützt dich dabei, deine Stromkosten zu senken. Denn er ermöglicht insbesondere Vielverbraucher*innen, dann Energie zu nutzen, wenn die Strompreise niedrig sind. Auch für PV-Anlagenbetreiber*innen ist ein flexibler Stromtarif sinnvoll. Informiere dich hier zum Thema.

Hier finden Sie noch nähere Informationnen zum SMA Stromtarife.

So funktioniert der Stromhandel generell

Die Versorgungssicherheit hat den größten Stellenwert, wenn es um Energie geht. Nicht nur private Haushalte, auch Industrie und Unternehmen, Gesundheitswesen, Feuerwehr und Polizei sind auf eine zuverlässige Stromversorgung angewiesen. Daher besteht der Strommarkt aus verschiedenen Teilmärkten:
  • Im Terminhandel verkaufen Energieerzeuger*innen ihren Strom mit bis zu sechs Jahren Vorlaufzeit. Hier regeln die Versorgungsunternehmen die langfristige Versorgung und sichern sich gegen hohe Preisschwankungen ab. Je länger die Vorlaufzeit, desto höher fällt der Preisaufschlag für die Planungssicherheit aus. Die genauen Bedarfsmengen lassen sich allerdings erst kalkulieren, wenn der tatsächliche Liefertag näher rückt.
  • Deshalb gibt es den kurzfristigen Spotmarkt, der wiederum aus zwei weiteren Strommärkten besteht – dem Day-Ahead– und dem Intraday-Markt.
  • Auf dem Day-Ahead-Markt werden die Kauf- und Verkaufsangebote mit Liefermenge und Lieferzeit bis 12 Uhr mittags am Vortag abgegeben. Aus Angebot und Nachfrage errechnet die Börse dann den Großhandelspreis für jede einzelne Stunde des Folgetags separat aus.
  • Im stetigen Intraday-Handel wird Strom permanent bis zu 30 Minuten vor dem Lieferzeitpunkt ge- und verkauft. Findet der Handel in der gleichen Regelzone statt, sind sogar Vorlaufzeiten von nur fünf Minuten möglich. Als Regelzone wird ein geografisch abgegrenztes Gebiet innerhalb eines Stromnetzes bezeichnet.
Die Preise auf dem kurzfristigen Spotmarkt schwanken enorm und fallen regelmäßig sehr niedrig aus. Dynamische Stromtarife ermöglichen dir als Verbraucher*in, Strom zu beziehen, wenn die Nachfrage gering ist und so deine Stromkosten deutlich zu senken. 

Wie setzt sich der Energiepreis bei flexiblen Stromtarifen zusammen?

Stromtarife bestehen aus zwei Bausteinen:
  • Der Grundpreis enthält z. B. die Kosten für die Bereitstellung des Stromzählers, dessen Wartung und die Ablesung. Er fällt unabhängig vom Verbrauch an.
  • Der sogenannte Arbeitspreis dagegen stellt den variablen Teil der Stromrechnung dar. Hier fließen die Kosten für den individuellen Energieverbrauch, die Beschaffung des Stroms und die Netzentgelte sowie die Steuern und Abgaben in die Berechnung ein. Bei klassischen Modellen steht der Arbeitspreis pro kWh Strom fest. Variable Stromtarife dagegen legen den Preis pro kWh immer anhand des zum Zeitpunkt der Nutzung geltenden Preises fest.
Infografik die zeigt, wie sich dynamische und flexible Strompreise zusammensetzen: Aus Grundpreis, Netzentgelten, Steuern und Abgaben sowie Beschaffungskosten. Beim Normalen Tarif sind die Beschaffungskosten fix, beim Dynamischen Tarif flexibel.